Umzugsratgeber

Wandgestaltung: Ideen für die neue Wohnung

Wandgestaltung: Ideen für die neue Wohnung
Wandgestaltung: Ideen für die neue Wohnung
© Urheber: Smole / stock.adobe.com
22.05.2020
Adrian Ministrator

Die passende Wandgestaltung ist ein zentrales Element der Einrichtung. Gelingt sie, steigert sie das Wohlbefinden. Bei der Gestaltung von Wänden gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Einige liegen auf der Hand, andere werden seltener genutzt. Da noch vor dem Einzug Decke und Wände frei zugänglich sind, bietet es sich an die Verschönerung der Wände vorab in Angriff zu nehmen.

Zielführende Wandgestaltung

Es gibt viele Wege, Räumen eine positive Ausstrahlung zu geben. Wie ein Raum wirkt, hängt stark von seiner Beschaffenheit ab:

  • Sind die Decken hoch oder niedrig?
  • Gibt es eine Dachschräge?
  • Ist der Raum eher groß oder klein, schmal oder breit?

Diese Fragen sollten beantwortet werden, bevor die Gestaltung der Wände begonnen wird. Ein entsprechendes Ergebnis liefert die Basis für eine zielführende Bewältigung der Aufgabe. Das gesamte Design der Wände sollte dieser Basis unterworfen und angepasst werden. Dabei gelingt eine positive Gestaltung häufig durch den Abbau von negativen Elementen. 

Wirkt ein Raum zunächst eher dunkel, ergibt eine helle Farbwahl Sinn. Macht das Zimmer zum Beispiel durch eine niedrige Decke einen beengenden Eindruck, empfiehlt es sich, auch diesem Umstand durch eine Veränderung der Wandbeschaffenheit entgegenzuwirken. 

Bei jedem Schritt gilt es zu beachten, dass auch der Fußboden einem Raum einen Charakter verleiht. Gleiches gilt für die Decke. Ein Umstand, der leicht übersehen wird. Hierauf sollten die Veränderungsschritte stetig abgestimmt werden.

Farbgestaltung der Wände

Um das Ziel eines freundlich wirkenden Raumes umzusetzen, macht es Sinn, relevante Kriterien der Farbwahl zu berücksichtigen. Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Einerseits grundsätzliche, auf der anderen Seite individuelle.

Farbpsychologie

Farben haben auf die Psyche und das Befinden unterschiedlichen Einfluss. Dieser Umstand ist aus dem Alltag durch verschiedene Beispiele bekannt:

  • rot als Warnsignal
  • weiß für Reinheit
  • schwarz als Zeichen für Trauer

Aber auch andere unbewusste oder bewusste Zuordnungen geschehen. Die Kombination aus schwarz und gelb ist ebenfalls ein Warnsignal. Rosa oder Pink werden unterbewusst vor allem mit Babys und Kindern verbunden.

Neben solchen Zusammenhängen haben auch andere Farben, ähnlich wie das Rot, eine Auswirkung auf die Psyche. So vermittelt Blau das Gefühl von Beruhigung, Zufriedenheit und Bindung. Grün weckt Emotionen wie Autorität, Ausdauer und Selbstachtung. Neben Weiß hat auch Grau einen neutralen Charakter. 

Diese Palette an bewussten und unbewussten Auswirkungen spielt im Alltag eine Rolle. Es macht also Sinn, die Farbgestaltung von Wänden entsprechend an die individuellen Gegebenheiten anzupassen.

Farbgestaltung anpassen

Der Sparer

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Bei der Anpassung spielen die Nutzung des Raumes sowie die Lebensumstände eine Rolle. Rot als Signalfarbe in einem Kinderzimmer ist nicht zielführend. Das Gleiche gilt für schwarze Farbe in einem Arbeitszimmer.

Häufig werden Wände ganz schlicht durch eine weiße Farbe gedeckt. Grund: Die Neutralität. Nach den Regeln der Farbpsychologie ist dies durchaus sinnvoll, aber nicht immer zielführend. Ein Büro etwa kann durchaus in Grüntönen gestaltet werden. Dadurch entsteht eine höhere Arbeitsmotivation. Ein Kinderzimmer in blauer Farbe ist ebenfalls zielführend. So hat das Kind einen entspannenden Lebensraum.

Die Gestaltung muss zudem nicht einfarbig stattfinden. Die Wand eines Raums kann ebenso in mehreren Farben gestrichen werden. Bunte Töne haben ebenfalls Auswirkungen auf das Wohlbefinden. 

Damit es nicht zu bunt wird, können Vorlagen oder erprobte Kombinationsmöglichkeiten mit passenden, sich ergänzenden oder kontrastierenden Farben weiterhelfen. Die Technik des Color Blocking etwa nutzt dieses Zusammenspiel harmonierender Töne, um einen positiven Raumeindruck zu schaffen. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten für eine sehr individuelle Gestaltung.

Farbarten

Neben der Kolorierung ist Weiteres zu beachten. So erfüllt die Machart der Farbe vor allem praktische Zwecke. Gängige Farbtypen sind:

  • Dispersionsfarbe
  • Mineralfarbe
  • Latexfarbe

Dispersionsfarben sind allseits bekannte handelsübliche Wandfarben. Sie können problemlos für beinahe alle Wände und Untergründe benutzt werden. Mineralfarben werden auch Silikatfarben genannt. Der Grund: Die häufige Verwendung des Bindemittels Kaliumsilikat. Sie sind sinnvoll auf Beton, Gipskartonplatten oder einem mineralischen Putz. 

Latexfarben sind ähnlich wie Dispersionsfarbe auf die meisten Putzarten auftragbar. Sie haben den Vorteil, nass abwaschbar und in gewissem Umfang wasserfest zu sein. Dadurch sind sie besonders geeignet für Räume, in denen Schmutz an die Wände kommen kann. Beispiele dafür sind eine Küche oder das Badezimmer. 

Jeder dieser drei Farbtypen eignet sich zudem unterschiedlich gut für das Gestalten mit verschiedenen Farbtönen. Die Färbung entsteht durch Mischung mit Farbpasten oder Pigmenten. Dispersions- und Latexfarben sind besonders flexibel. Mineralfarben hingegen eignen sich nicht für die gemeinsame Verwendung mit allen Pastentypen.

Weitere Optionen: Tapete und Putz

Neben dem Auftragen von Farben können auch Tapete und die Verputzung eine Wand gestalten. Es gibt unterschiedliche Macharten. Vor allem Formungen und bei der Tapete auch Farbgebung spielen eine Rolle. Farbtapeten sind häufig musterartig gefärbt.

Gestaltung durch Tapete

Die Diversität der Tapetenarten ist groß. Sie reicht von bekannteren Modellen bis hin zu Nischentapeten. Gängige Tapeten sind unter anderem:

  • Raufasertapete
  • Strukturtapete
  • Naturfaser Tapete
  • Vinyltapete

Vielfach verwendet werden Raufasertapeten. Wie der Name bereits suggeriert, haben sie eine raue Oberfläche. Sie werden häufig mit Farbe überstrichen. Sie bieten also eine gute Grundlage für die Farbgestaltung einer Wand. 

Strukturtapeten werden auch Prägetapete oder Profiltapete genannt. Sie sind bereits in verschiedenen Farben gestaltet. Häufig ist die Färbung musterartig. So erspart eine Profiltapete das spätere Streichen. Sie besticht also durch einen geringen Arbeitsaufwand.

Die Naturfaser Tapete ist eine noblere Form der Wandgestaltung. Sie besitzt im Gegensatz zu vielen anderen keine einheitliche Struktur. Durch die bereits naturbestimmte Farbgebung, hat sie eine beruhigende Wirkung. 

Die Vinyltapete ist eine besondere Form der Kunststofftapete. Diese Wandbedeckung hat viele Ähnlichkeiten mit Latexfarben. Durch die Beschaffenheit ihres Materials ist sie ebenfalls leicht abwaschbar. Es gibt sie in verschiedenen Macharten, die individuelle Vor- und Nachteile mit sich bringen. 

Neben diesen Tapetentypen gibt es noch weitere, wie die Glasfasertapete oder eine Vliestapete. Bei einer Kombination aus Tapete und Wandfarbe ist die Passgenauigkeit zu beachten. Nicht alle Typen eignen sich für eine Auftragung von Farbe. Einige machen diesen Arbeitsschritt durch eine eigene Färbung überflüssig.

Gestaltung durch Putz

Der Sparer

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Ähnlich der Tapeten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Verputzung von Wänden. Hierzu zählen Gipsputz, Kalkputz, Fertigputz, oder Wärmedämmputz.

Vielfach verwendet wird einfacher Gipsputz. Damit wird eine glatte Oberfläche erzielt. Er bietet eine gute und vielseitige Basis für das Tapezieren oder Anstreichen von Wänden. Kalkputz hingegen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Je feiner die Körnung, desto glatter die Oberfläche. Wirkung und Gestaltungsmöglichkeiten für Tapeten oder Wandfarben hängen also von der individuellen Beschaffenheit ab. 

Wärmedämmputz erfüllt vor allem pragmatische Zwecke beim Wärmeschutz der Fassade. Er steigert die Dämmfähigkeit einer Wand. Dabei ist zu beachten, dass diese Art nicht als oberste Schicht einer Wand geeignet ist. Grund: Die Sensibilität für Schäden. Wärmedämmputz kann sowohl außen, als auch auf Wänden im Inneren genutzt werden.

Es gibt einen weiteren Typ, der besonders unkompliziert in der Anwendung ist: Fertigputz. Das Basismaterial für die meisten Fertigputze ist Marmorsand. Die Körnung kann variieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Putzarten ist diese Form als Paste erhältlich. Somit entfällt der Arbeitsschritt des Anrührens mit Wasser.

Das passende Gesamtpaket

Um eine Wand zielführend zu gestalten, ist die richtige Kombination aus Putz, Tapete und Farbe unabdingbar. Nicht jeder Putz ist kompatibel mit jeder Farbe, gleiches gilt für Tapeten. Neben der Frage der Gestaltung sind Aspekte der Umsetzbarkeit zentral. Hinzu kommt der Faktor der Zweckmäßigkeit.

  • Soll eine gute Wärmedämmung erreicht werden?
  • Wie wird der Raum genutzt?
  • Besteht ein hohes oder geringes Risiko von Schäden?
  • Wie wahrscheinlich ist Verschmutzung?
  • Welchen Stellenwert hat Umweltbewusstsein und Ökologie? 

Unterschiedliche Kombinationen aus Tapete, Putz und Farben bieten für die jeweiligen Fragen verschieden zielführende Lösungen. 

Daher Bedarf die Wandgestaltung einer soliden Vorplanung. Die Kompatibilität der einzelnen Elemente sollte überprüft werden. So können spätere Probleme schon einem frühen Stadium vermieden werden. Eine Kombination aus den besten Antworten für die individuell wichtigsten Faktoren führt zum gewünschten Ziel.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten für eine Wand. Putz liefert in den meisten Fällen einen Untergrund. Tapeten bieten sowohl Basis, als auch Gestaltungsmöglichkeiten. Farben dienen der reinen Gestaltung. Jedes der drei Elemente kann zielführend eingesetzt werden. Die Diversität der einzelnen Typen bietet große Spielräume für die passende optische und zweckerfüllende Wahl.

Wir wünschen Ihnen einen gelungenen Umzug!
Ihr umzuege.de-Team

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