Umzugsratgeber

Der Umzug steht an – was gibt es zu beachten?

Der Umzug steht an – was gibt es zu beachten?
Der Umzug steht an – was gibt es zu beachten?
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01.12.2020
Adrian Ministrator

Ein Wohnungsumzug ist immer mit viel Stress verbunden, das lässt sich kaum vermeiden. Die Liste mit Dingen, die rund um einen Umzug erledigt werden müssen, ist umfangreicher als Sie vielleicht denken. Außerdem ist es wichtig, rechtzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen. Einige Dinge können oder müssen sogar einige Monate vor dem eigentlichen Umzug erledigt werden. Haben Sie diese Punkte nicht auf dem Schirm, dann kommen unerwartete Kosten auf Sie zu oder bürokratische Probleme sorgen für erhöhten Stress. Sie können sich den Prozess jedoch mit einer durchdachten Strategie und einer ordentlichen Planung deutlich erleichtern. Auf diese Weise verhindern Sie unliebsame Überraschungen und der Umzug in die neue Wohnung gelingt wie geplant.

Frühzeitig die Kosten des Umzugs abschätzen

Im Zuge eines Umzugs entstehen unweigerlich Kosten. Dennoch unterschätzen viele die Gesamtkosten, da nicht an alle Posten gedacht wird. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich vorher Gedanken über die Umzugskosten zu machen und alle etwaigen Aufwendungen aufzulisten. Dann kann besser kalkuliert werden und die Gefahr, in finanzielle Schwierigkeiten zu gelangen, ist niedriger.

Ein großer Teil der Kosten entsteht natürlich durch den Umzug an sich. Egal, ob dieser von einem externen Unternehmen durchgeführt oder mit eigenen Helfern organisiert wird, der Transport sorgt für Kosten. Was gerne unterschätzt wird, sind die Aufwendungen, die im Rahmen der neuen Wohnung anfallen. Hier gibt es gleich mehrere Posten zu bedenken. So zum Beispiel die doppelte Monatsmiete. In der Regel überschneiden sich die Mietzeiten bei einem Umzug. Mindestens ein Monat muss sowohl für die alte als auch die neue Wohnung Miete gezahlt werden. Hinzu kommt die Kaution für die neue Wohnung. Diese beträgt in der Regel zwei Monatsmieten. Oftmals wird dieser Posten vergessen, vor allem, da mit der Kaution für die alte Wohnung als Rückzahlung gerechnet wird. Jedoch kommt die Rückzahlung erst nach dem Auszug, während die neue Kaution bereits vorher geleistet werden muss. Somit wird diese Summe im Voraus benötigt, was zumindest kurzfristig eine Belastung darstellt.

Weiterhin gilt es, Kosten für die Renovierung zu berücksichtigen. Abhängig vom Mietvertrag ist der Mieter oftmals in der Pflicht, die alte Wohnung vor dem Auszug zu renovieren. Gleichzeitig stehen meist auch Arbeiten in der neuen Wohnung an. Werden diese Arbeiten selbst ausgeführt, dann stehen die reinen Materialkosten im Raum. Handwerker hingegen sind deutlicher teurer und belasten dementsprechend das Umzugsbudget. Ein großer Posten ist oftmals auch eine neue Küche. Je nach Situation muss in der neuen Wohnung eine solche angeschafft werden. Eventuell kann die alte Küche nicht mitgenommen werden oder passt von den räumlichen Gegebenheiten einfach nicht in die neue Wohnung. Dies kann schnell Kosten von einigen tausend Euro verursachen.

Weiterhin fallen im Zuge der Ummeldung eine Menge kleinerer Kosten an. Diese summieren sich jedoch und so fällt auch dieser Posten schnell mit einigen hundert Euro zu Buche. Hierzu gehören beispielsweise die Kosten für die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt. Gegebenenfalls muss auch der Personalausweis erneut werden. Bei einer mehrköpfigen Familie entstehen alleine hier relativ schnell Kosten in dreistelliger Höhe. Falls das Fahrzeug umgemeldet werden muss, was der Fall ist, wenn in einen anderen Kreis gezogen wird, dann führt dies ebenfalls zu Kosten zwischen 20 und 50 Euro. Ein Nachsendeauftrage bei der Post ist sinnvoll. Für etwa 20 Euro werden Briefe und Pakete, die noch an die alte Adresse geschickt wurden, automatisch zur neuen Adresse umgeleitet.

Den Umzug organisieren – ist ein Umzugsunternehmen wirklich notwendig?

Es gibt zwei Möglichkeiten, den eigentlichen Umzug durchzuführen. Entweder, Sie organisieren diesen selbst und nehmen die Hilfe von Freunden und Verwandten in Anspruch, oder Sie beauftragen ein Umzugsunternehmen. Beide Varianten haben sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Umzugsunternehmen sind mit der Prozedur des Verpackens und Transports von Möbeln bestens vertraut. Da ein Umzug jedoch eine Menge manuelle Arbeit erfordert, sind Umzugsunternehmen nicht günstig. Hinzu kommt, dass die Möbel auch transportiert werden müssen. Hier gibt es durchaus verschiedene Optionen. In der Regel fährt dasselbe Unternehmen die Möbel im eigenen Fahrzeug zum neuen Wohnort und lädt diese dort auch aus. Wenn Ihr neuer Wohnort weit entfernt oder gar im Ausland liegt, dann werden mitunter zwei Umzugsunternehmen benötigt beziehungsweise ist diese Lösung sinnvoller und günstiger. Der Transport erfolgt dann mit der Bahn, dem Schiff oder einem Spediteur. Sprechen Sie in einem solchen speziellen Fall auf jeden Fall mit allen Beteiligten und organisieren Sie alle Etappen frühzeitig.

Auf jeden Fall kostet ein Umzug, der von einem Profiunternehmen durchgeführt wird, eine durchaus beträchtliche Summe. Die Kosten sind vorher nur schwer abzuschätzen. Die entscheidenden Faktoren sind die Größe der Wohnung, die Menge an Umzugsgut sowie die Entfernung zum neuen Wohnort. Zusätzliche Faktoren, wie ein fehlender Aufzug bei einem Umzug in einem höher gelegenen Geschoss, sorgen für Kostensteigerungen. Fragen Sie vor dem Umzug rechtzeitig bei verschiedenen Umzugsunternehmen vor Ort an und lassen Sie sich Kostenvoranschläge geben. Als grober Anhaltspunkt kann bei einer Wohnung mit einer Fläche von 100 Quadratmetern und einer Entfernung zum neuen Wohnort von 50 Kilometern mit Kosten zwischen 1.250 und 2.000 Euro gerechnet werden. Lokal gibt es hier durchaus Unterschiede.

Wenn Sie hingegen einen Umzug selbst durchführen, sparen Sie auf den ersten Blick natürlich eine Menge Geld. Dennoch gibt es auch hier einige Dinge zu berücksichtigen, die im ersten Moment eventuell übersehen werden. So ist es notwendig, dass Sie Ihren Umzugshelfern zumindest Getränke, besser auch Verpflegung, bereitstellen. Ein Umzug ist kraftaufreibend und anstrengend. Dies führt oftmals auch zu kleinen oder im schlimmsten Fall größeren Blessuren. Schnell knickt ein Fuß um oder ein Helfer stürzt die Treppe herunter. Dies kann Probleme mit dem Versicherungsschutz nach sich ziehen. Beim Thema Versicherung gibt es einen weiteren Punkt zu beachten. Wenn Sie Ihren Umzug selbst organisieren, sind Ihre Möbel grundsätzlich nicht versichert. Die private Haftpflicht greift ebenso wenig wie eine Hausratversicherung. Versicherungen bieten aber spezielle Schutzbriefe für den Umzug an. Dies sorgt natürlich ebenfalls für Kosten, jedoch sind Beschädigungen an Möbeln dann immerhin abgesichert. Wenn Sie ein professionelles Umzugsunternehmen beauftragen, sind Schäden hingegen über diese Firma abgesichert. Beachten Sie außerdem, dass Sie für das sichere Verpacken selbst verantwortlich sind. Gerade bei ungeübten Umzugshelfern dauert dies deutlich länger als bei Profis. Planen Sie also ausreichend Zeit für diesen Arbeitsschritt ein oder fangen Sie bereits einige Tage vorher Schritt für Schritt mit dem Verpacken an.

Sie können natürlich auch beide Welten kombinieren. Verpacken Sie Ihre Möbel selbst und lassen Sie den Transport von einer Spedition durchführen. Dann wird Ihr Umzugsgut wie eine Ware behandelt und an Ihrem alten Wohnort abgeholt. Die Spedition liefert Ihre Möbel dann zur neuen Wohnung, wo Sie diese in Empfang nehmen und in die Wohnung verbringen. Achten Sie darauf, dass Sie den Transport mit der Spedition gut absprechen. Besonders einfach sind standardisierte Transportoptionen. Dies macht sich dann auch beim Preis bemerkbar. Sinnvoll sind beispielsweise Umzugskartons, die auf Euro-Paletten gestapelt werden. Sie können vorher die notwendigen Umzugskartons kaufen, beispielsweise in einem Baumarkt, und Ihr Umzugsgut sicher verpacken.

Die Checkliste – diese wichtigen Punkte dürfen nicht vergessen werden

Bei jedem Umzug bietet es sich an, rechtzeitig eine Checkliste aufzustellen. Hier werden alle Aufgaben festgehalten, die in Zusammenhang mit dem Umzug stehen und erledigt werden müssen. Der Vorteil an einer solchen Checkliste ist, dass faktisch niemand sofort alle Aufgaben im Blick hat. So kann die Liste ergänzt werden, wenn neue Aufgaben auftauchen. Ebenso kann es passieren, dass die eine oder andere Sache in der Hektik des Umzugs vergessen wird. Haben Sie diese jedoch rechtzeitig in einer Liste festgehalten, ist es unmöglich, dass diese untergehen.

Im Internet gibt es zahlreiche Vorlagen für solche Checklisten. Oftmals sind hier die meisten Schritte bereits eingetragen. Dies ist hilfreich, denn so können wichtige Aufgaben nicht übersehen werden. Wer möchte, erstellt sich seine ganz persönliche Checkliste und kann als Hilfestellung auf die Vorlagen zurückgreifen. Praktisch ist es, die Checkliste so aufzubauen, dass ganz oben die Aufgaben gelistet werden, die bereits frühzeitig erledigt werden können oder müssen. Die Checkliste wird dann einfach chronologisch abgearbeitet.

Die ersten Punkte der Checkliste befassen sich mit Aufgaben, die bereits sehr früh erledigt werden können. Hierzu gehört beispielsweise, den konkreten Umzugstag festzulegen sowie Urlaub beim Arbeitgeber einzureichen, falls notwendig. Sobald der neue Mietvertrag unterzeichnet ist oder bei einem Umzug in die eigenen vier Wände der Termin für die Fertigstellung feststeht, kann der aktuelle Mietvertrag gekündigt werden. Hier gibt es bereits erste Fristen zu beachten, denn in der Regel gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Ebenfalls sollte kontrolliert werden, ob und welche Reparaturen oder Renovierungsmaßnahmen in der aktuellen Wohnung durchgeführt werden müssen. Bei Bedarf können hier gleich die nächsten Schritte geplant werden. Falls notwendig, kann bereits jetzt die Unterbringung der Kinder für die Dauer des Umzugs geplant werden. Oft ergibt es Sinn, die Kinder bei den Großeltern unterzubringen, um Stress am Umzugstag zu vermeiden.

Als Nächstes beginnt die Phase der konkreten Umzugsvorbereitung. Hier wird entweder ein Umzugsunternehmen gebucht oder die Helfer für die Umzugstage organisiert, wenn Sie den Umzug selbst durchführen. Hierzu gehört unter Umständen auch, dass ein Fahrzeug gemietet wird. Achten Sie auch darauf, dass die notwendigen Führerscheinklassen vorhanden sind! Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie Auslademöglichkeiten für die Umzugsfahrzeuge organisieren. Umzüge können beim Ordnungsamt angemeldet werden und das Straßenverkehrsamt verleiht Halteverbotsschilder. Dies muss für beide Wohnungen geschehen. Auf diese Weise kann das Umzugsfahrzeug direkt vor den Wohnungen halten, was das Be- und Entladen deutlich erleichtert.

Nähert sich der Umzugstag, beginnen die eigentlichen Vorbereitungen. Dinge, die Sie nicht mehr unbedingt benötigen, können bereits in Umzugskartons verstaut werden. Wenn Sie die neue Bleibe bereits nutzen können, ist es mitunter sinnvoll, diese Kisten schon frühzeitig zu transportieren. Dies reduziert die Belastung am eigentlichen Umzugstag. Überprüfen Sie in der neuen Wohnung außerdem, ob die Anschlüsse zu Ihren Möbeln und der Einrichtung passen. Sind ausreichend Steckdosen für Elektrogeräte vorhanden? Funktionieren die Wasseranschlüsse für Waschmaschine und Geschirrspüler und sind kompatibel? Wo sind die Anschlüsse für das Internet und werden längere Netzwerkkabel benötigt? Am besten werden solche Arbeiten vor dem eigentlichen Umzug durchgeführt, ansonsten endet der eigentliche Umzug im Chaos und wichtige Geräte sind nicht sofort einsatzbereit.

Sinnvoll ist es weiterhin, nicht nur die ganzen Aufgaben übersichtlich aufzulisten, sondern auch Fristen und Termine festzuhalten. Am besten werden diese in einer zusätzlichen Spalte zu der jeweiligen Aufgabe hinzugefügt. So verpassen Sie keine Frist und können die Aufgaben in einer geordneten Reihenfolge angehen. Ebenso sinnvoll ist es, die kalkulierten Kosten festzuhalten. Auf diese Weise entsteht eine recht gute Vorhersage, mit welchen Gesamtkosten zu rechnen ist.

Wechsel der Versorger – Schritt für Schritt

Ein besonders wichtiger Punkt bei jedem Umzug sind die Verträge mit den Versorgern. Hierzu gehören vor allem Strom und Gas sowie unter Umständen auch Wasser sowie die Müllabfuhr. Gerade bei den Gas- und Stromversorgern ist es wichtig zu schauen, ob ein Vertrag besteht oder nicht. Tarife mit Vertrag haben in der Regel eine feste Laufzeit, meist 24 Monate. Die Kündigung bei einem Umzug ist nicht grundsätzlich möglich. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig die Vertragsdetails zu überprüfen. Hier finden Sie auch Angaben über die Kündigungsfrist, die zwischen vier Wochen und drei Monaten betragen kann. Bietet Ihr bisheriger Gas- oder Stromlieferant Dienstleistungen auch an Ihrer neuen Adresse an, haben Sie in der Regel keine Möglichkeit zur Kündigung. Informieren Sie in diesem Fall die Anbieter rechtzeitig über den Umzug sowie den exakten Umzugstermin. Wichtig ist außerdem, am Tag des Umzugs die Zählerstände festzuhalten. Eine sichere Methode ist es, den Zählerstand mit dem Smartphone abzufotografieren. Dies sollten Sie sowohl beim Auszug an Ihrer alten Adresse als auch beim Einzug in der neuen Wohnung tun.

Eine besondere Situation ergibt sich, wenn Sie einen Vertrag mit fester Laufzeit besitzen und Ihr aktueller Gas- oder Stromversorger an der neuen Adresse nicht verfügbar ist. Dann haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Als Grund wird hier der Umzug an eine Adresse außerhalb des Liefergebiets angegeben. Dann entstehen Ihnen keinerlei weitere Kosten. Beachten Sie dennoch die Kündigungsfristen, ansonsten müssen Sie eventuell einen zusätzlichen Monat die Grundgebühr für den Tarif bezahlen. In jeden Fall haben Sie das Recht, einen neuen Versorger zu wählen. Von diesem Recht sollten Sie auf jeden Fall Gebrauch machen, da Sie ansonsten in die Grundversorgung des lokalen Anbieters fallen. Dieser Grundversorgungstarif ist sowohl beim Strom als auch beim Gas meist deutlich teurer als ein Tarif mit fester Laufzeit. Kümmern Sie sich rechtzeitig vor dem Umzug um neue Versorger. Hilfreich bei der Auswahl ist der Preisvergleich von Gasanbietern auf Verivox. Hier finden Sie alle an Ihrer neuen Adresse aktiven Gasversorger übersichtlich aufgelistet. Außerdem sind alle Tarifdetails angegeben. In Kombination mit Ihrem Jahresverbrauch, den Sie ebenfalls angeben können, zeigt der Vergleich die jährlichen Kosten in einem bestimmten Tarif an. Dies ist besonders interessant, da einige Tarife von der Höhe des Verbrauchs abhängige kWh-Preise besitzen. Auf diese Weise finden Sie gezielt und schnell den günstigsten Anbieter an Ihrer Adresse.

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